Despotie zum Wohle des Volkes

Despotie zum Wohle des Volkes

»Despotie zum Wohle des Volkes« lautet sein Kredo. Er war als allmächtiger Obertan bei seinen Untertanen liebevoll gefürchtet. Diejenigen, die seinem weisen Zitat zu widersprechen wagten, deckte längst der Rasen. Selbst die Claqueure lebten gefährlich, wenn sie nicht schnell genug den Beifall schlugen. So regierte er um die drei Jahrzehnte, und es schien, als wüchsen den in dieser Zeit Geborenen leicht nach vorn gekrümmte Wirbelsäulen, geeignet, eine devote Dauerhaltung zu erzeugen.
In den kärglichen Wohnräumen hatten die Beherrschten bald damit beginnen müssen, ihre christlichen Andachtsecken für den neuen Herren — den Gospodin, den teuren Marshallissimus — umzudekorieren. Auf den Lippen führten sie neue Gesänge.
Höhere Weisungen befolgend, lief sich das niedere Volk die Schuhsohlen von den Füßen, um sich auf den zahlreichen Ritualplätzen ihm zu Ehren zu versammeln. Sie arbeiteten und schufteten unter großen Entbehrungen, um ihren Übervater stets milde zu stimmen. Das war nicht immer unbedingt hilfreich! Denn es kam öfters vor, daß der Gospodin viele seiner Anhänger zerquetschen ließ, ohne daß diese im geringsten schuldig geworden wären. Die Gepeinigten saßen dann vor ihren staatlichen Befragern und mühten sich ab, darüber nachzudenken, warum sie so plötzlich in Ungnade gefallen waren. Ihre Gedanken spannten sich zum Zerreißen, denn sie konnten nichts Schuldhaftes finden, das sie in diese Lage gebracht hatte, zweifelten aber nie daran, daß sie letztlich zurecht vor den Spießen der Garden standen. In ihrer Not brüllten sie die unglaublichsten Selbstbezichtigungen in die getäfelten Gerichtssäle, riefen: »Ruhm und Ehre dem geliebten Marschallissimus!«, noch ehe sie auf seinen Befehl hin ins Nichts befördert wurden.
Der Gospodin blieb immer siegreich, und jeder Zweifel bei den Untertanen schien erstickt! Dem Siegreichen gelang es sogar mit Hilfe seines Volkes, einen anderen Despoten zu erwürgen. Danach war es ihm vergönnt, sein Reich stetig zu vergrößern, andere Völker zu überrumpeln, harte Nebenherren und treue Gehilfen dort zu installieren, die von nun an seinen Ruhm in diesem Lande zu verkünden hatten.
Derart beherrschte Helotenvölker hatten gleichlautende Glaubensbekenntnisse abzulegen. Wer sich jedoch seiner Ideologie versagte, verfing sich im Stacheldraht ausgedehnter Arbeitslager, die der Gospodin anlegen ließ. Hofschranzen dichteten, malten, bauten, komponierten, gossen in Erz, schlugen in Marmor allerlei Kunststücke nach der Art des Herrschers.
So konnte es nicht ausbleiben, daß er schon zu seinen Lebzeiten Einfluß darauf nahm, wie sein einst vorhersehbarer irdischer Abgang vorzubereiten wäre. Zuerst befahl er, daß Tag und Nacht im Zimmer seines Regierungspalastes das Licht zu brennen hätte. Die Untertanen sollten sehen, daß der Gospodin immer für sie zu arbeiten hatte. Der fast Unsterbliche, den immer wieder die Ängste vorm gemeinen Tode plagten, hatte vorgesorgt. Wenn nur das Licht weiterbrannte, konnte sein Sterben von den Untertanen vorerst unbemerkt bleiben. Somit gab er seinen von ihm ausgewählten Nachfolgern genügend Zeit, alles beim alten zu lassen.
Heimlich vergab er dann einen Staatsauftrag, man möge von seiner Person in der angemessenen Uniform eines Marschallissimus eine Unmenge von Standbildern anfertigen. Als Modulus für die Größe dieser Denkmale bestimmte er den kleinen Finger seiner rechten Hand. Dieser sollte das Maß von mindestens einem Meter erreichen. Weiter: Spätestens 24 Stunden nach seinem Ableben, nachdem er in Staatspurpur zu betten wäre, sollten seine Statuen in seinem Herrschaftsbereich in allen größeren Städten auf zentralen Plätzen aufgestellt worden sein. Sofort begann man damit, seinen Befehl auszuführen.
In allen Regionen seiner von der Purpurgarde besetzten Ländern wurden riesige Werkstätten und Ateliers in bisher unbekannten Dimensionen errichtet. Das befohlene Fingermaß ließ nur gigantische Hallen zu. Verborgen in Wäldern, abseits von Wohnzentren und Industrieanlagen wurden sie unverzüglich errichtet. Riesige Verladerampen, Kräne und anderes Großbauzubehör waren vonnöten gewesen, um später mit der eigentlichen Aufgabe zügig beginnen zu können. Ein Adernetz von Straßen war anzulegen, das aus den geheimen Zentren in die großen Städte führte.
Die Augenzeugen, die dieses »Bauen« erlebt hatten, sind verstummt worden. Die Geschichtenschreiber, Historiker drücken sich davor, darüber berichten zu müssen. Zu ungenau sei das alles, was da auf uns überkommen ist, sagen sie. Dokumentaristen haben Angst, in die Wahrheit einzutauchen, denn die Spuren sind verwischt, die einstigen Hallen in den Wäldern inzwischen eingeebnet. Wildkraut und niederes Gehölz überwuchert nun manches dieser Areale. Gesprochen wurde schon darüber, wenn auch nur hinter vorgehaltener Hand. So glaubte mancher schließlich alles, auch das Unglaublichste!
Staatlich ausgezeichnete Friedhofsbildhauer und Steinmetzen aller Art wurden verpflichtet, nach zentral angelieferten Plänen und Modellen mit der Arbeit zu beginnen.
Einige der angeheuerten Professoren hatten es zu einer vorbildhaften Fertigkeit gebracht, die Daumen des Übervaters besonders anmutig auszuführen. Andere waren z.B. für Schnurrbart und Nase zuständig, die feilten, ziselierten, glätteten sie besonders inbrünstig. Weiter wird berichtet, daß mehreren Bildhauern ein Kunstkommissar beigegeben wurde, der strikt darauf zu achten hatte, daß nichts Unmanierliches unter den flinken Künstlerhänden entstand.
So hatte sich jeder der vielen Plastiker eines besonderen Körperdetails des Übervaters anzunehmen, welches er in den vielen Jahren 100 bis lOOOmal anzufertigen hatte, ehe es in die zentrale Montagehalle verbracht wurde, um dort mit den anderen entsprechenden Körperfragmenten zusammengefügt zu werden. Es versteht sich von selbst, daß jedes fertiggestellte Standbild einer Abnahmekommission vorgeführt wurde, die darüber zu befinden hatte, ob es noch einmal nachgearbeitet werden mußte oder ob es gut genug sei, in der Lagerhalle abgestellt zu werden, dort harrend, am Tage X dem Sonnenlicht und der Trauer ausgeliefert zu werden.
Es wird weiter berichtet, daß die Kosten gewaltig gewesen sein sollen, trotz der vielen freiwilligen, unbezahlten Sonderschichten zu Ehren des Marschallissimus. Obgleich in allen Landen ein totaler Baustopp verfügt worden war — Militärisches und Repräsentatives ausgenommen —, reichte das Geld nicht mehr aus. Das sollen Berater dem Beherrscher vorgetragen haben. Dieser verfügte darauf, daß nun mit unterschiedlichen Materialien gearbeitet werden könnte. In seinem Vaterlande allerdings müßten die Standbilder weiterhin aus edelsten Substanzen, wie Gold, Marmor und platinierter Bronze ausgeführt werden. Für die besetzten Länder reiche auch Gips. Doch habe man dieses nicht herrschaftliche Material genügend zu kaschieren, um keinen unedlen Eindruck aufkommen zu lassen. (Das sollte sich später als schädlich erweisen).
Nach dieser Anordnung wurde dann verfahren und eine Anzahl Vergolder eingestellt, die bald genügend Versuche einleiteten, um mit billigen Substanzen edle Wirkungen zu erzielen. In den geheimen Werkstätten herrschte über die Jahre ein emsiges Treiben. Alle Mitwirkenden waren zu strengster Geheimhaltung verpflichtet. Wer dagegen verstieß wußte, daß er kein hohes Alter erreichen würde.
Sie alle hatten natürlich in gut abgeschotteten, luxuriös eingerichteten Camps zu wohnen, bei sehr gutem Essen und reichlichem Salär. Nachzutragen ist noch, daß auf einer anderen baulichen Ebene Malerateliers eingerichtet wurden, in denen ausgewählte Künstler nach einem staatlich genehmigten Foto, das den Abzumalenden in jugendlicher Pose zeigte, Bilder herzustellen hatten, die am Tage seines Ablebens in den Rathäusern, Schulen, Universitäten, Kasernen, Restaurants, Kindergärten, öffentlichen Bedürfnisanstalten, Bahnhöfen, Krankenzimmern, Verkehrsämtern, Zuchthäusern, Parteischulen, Sportstätten, Kleingärten, Vereinen, Bürgermeistereien, Pferdeställen und Leichenhallen usw. aufzustellen seien. Alle Maler arbeiteten nach festgelegten Normen, und manche hatten bis zu 30 Staffeleien in übersichtlicher Reihe aufgestellt, mischten eine gehörige Portion Künstlerölfarben auf ihren Paletten, um dann 30mal die linke Wangenpartie des Beherrschers in perfekter, naturalistischer Manier auszuführen, ehe sie eine andere Portion farbiger Malpaste aufmischten, mit der sie sich 30mal am linken Auge versuchen konnten. In dieser Art entstanden so 30 ansehnliche Andachtsportraits, die selbstverständlich auch einem Begutachter vorgelegt werden mußten. Die so angefertigten unzähligen Bilder wurden in speziell klimatisierten Hallen aufbewahrt. Nichts sollte am Tage der einsetzenden Trauer dem Zufall überlassen bleiben. Generalstäbler planten und übten in speziellen Manövern an einigen ausgewählten Standbildern den An- und Rücktransport des Gedenkgutes.
Der große Gospodin soll später während einer Inspektionsreise von einem hohen Podest aus, in seinem Purpursessel sitzend, Auge in Auge mit dem goldenen Konterfei geflirtet und zufrieden gelächelt haben.
Die Zeit floß dahin, der Marschallissimus war ein grauer Wolf geworden. Der alternde Beherrscher verheimlichte seine Gebresten — nur die engste Dienerriege wußte Bescheid. Die Beherrschten dagegen kannten nur das Offizialabbild ihres jugendlich wirkenden Go- spodin. So kamen die Geschehnisse der frühen Märztage für sie besonders überraschend. Noch zur selben Stunde, noch ehe der hohe Tote ganz ausröchelte, rollten Tieflader, Panzer und anderes militärisches Großgerät zu den mächtigen Lagerhallen im Helotenlande, um all die künstlichen Menschenväter an die vorbestimmten Standorte zu bringen. Was lange vorher geübt und geplant wurde, das leiteten die Generalstäbler im Einsatz. Der profane Verkehr hatte stillzustehen, dann wurde die Nacht in dem sonst so ruhigen Lande besonders laut. So zogen sie hin, die Großfahrzeuge, mehrgliedrigen Riesenraupen gleichend, auf den Ladeflächen die Standbilder hingestreckt und festgezurrt und diese wiederum in Trauertuch gehüllt.
Planmäßig erreichten sie die vorbestimmten Städte, wurden von Helfern entladen und eilig auf die vorbereiteten Podeste gestellt. Kaum, daß sein Tod dumpf durch die überall aufgestellten Straßenlautsprecher verkündet worden war, versanken das Mutterland und die Helotenländer für Wochen in einer Art Totenstarre. Der große Marschallissimus, von Gläubigen und Sympatisanten geliebt und vergöttert, lag auf der Bahre. Pompös hingestreckt, benetzt von Tränen, die befohlen oder aus echter Trauer flössen, wurde der gesalbte Körper auf gewaltigen Kinoleinwänden dem Volke vorgeführt. Wenige Stunden später fanden die zum Trauern Befohlenen in den Zentren ihrer Städte überraschend Weiheplätze des Schmerzens vor. Überdimensionierte Standbilder des Herrschers, alle in gleicher Pose und Gebärde, das Volk väterlich segnend, waren aufgestellt worden, als hätte ein Deus ex machina seine Hand im Spiele gehabt. Davor hatten die trauernden Massen vorbeizudefilieren! Den Marschallissimus von Bronze aus kaschiertem Gips umschwebte ein Dauerton unheilschwangerer Trauermärsche. Die Statuen in all den Ländern, sie waren bekränzt.
Nachdem der Tote in seinem Heimatland in einen roten Granitblock gesenkt worden war, lähmte eine furchterregende Stille eines der Helotenländer. Die Nachfolger des Mächtigen atmeten schwer unter dem drückenden Erbe, welches sie anzutreten hatten.
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Es geschah dann noch mehr in diesem ereignisreichen Jahr. Nicht umsonst, fast vorsorglich hatte der jetzt tote Gospodin einst den Befehl gegeben, seine Standbilder aufzustellen. Er glaubte und hoffte, daß seine einstige Machtfülle in den Denkmalen für ewig wirksam werden möchte.
Die Abbilder sollten seine Stellvertreter werden, wenn nötig seine Seele übernehmen. Doch es sollte alles anders kommen! Die Gründe, warum nur kurze Zeit nach dem Tode des Beherrschers das Volk in einem besetzten Lande außer Rand und Band geriet, sollen hier nicht erwähnt werden. Die Vorbeter und Nachbeter der Macht jedenfalls verließen und verleugneten ihre Altäre; mußten es sogar zulassen, daß die für gläubig gehaltenen Gläubigen für 27 Stunden ihrem Unglauben freien Lauf ließen. Diese taten es so heftig, daß gewisse Hohepriester der Helotenrepublik in Angst verfielen, ihre blauen Uniformen ablegten, die Insignien der Allmacht versteckten, sich unter das streunende Volk lümmelten und mit ihm ihre Suppen löffelten. So überlebten sie. Die Brände der Unzufriedenheit hatten später die Avantgarden des Verstorbenen gelöscht. Doch ehe der eben beschriebene Zustand erreicht wurde, turnten die Unzufriedenen halsbrecherisch an den Fassaden der Häuser herum, leisteten hier ihre spontane Arbeit. Denn dort verfinsterten die vielen roten und blauen Spruchbänder und die auf riesige Leinwände aufgezogenen Köpfe des Verstorbenen und seiner Nachfolger den Bewohnern in ihren Zimmern die hellen Sommertage. Die Holzgestelle der Transparente auf den Straßen und Plätzen zerbrachen. Jedes Spruchband, das torkelnd, flatternd gleich einem müden, unbeholfenen Vogel auf das Straßenpflaster segelte, wurde von den Massen bejubelt und beklatscht. Immer neue Menschenströme wälzten sich über den »Zentralen Platz« der Stadt und skandierten laut ihren Unmut.
Aber gerade in der Mitte dieses Forums befand sich die Großplastik des Marschallissimus. Von dort schaute der Übervater, bis zu den Füßen eingehüllt in ein frisches Meer wogender nie verwelkender Blumen und Kränze hilflos über die Köpfe der Unbotmäßigen hinweg. Als ganz in der Nähe in einer kleinen Nebenstraße, die zum Zentralen Platz führte, eine graue Rauchsäule in den Himmel stand, befiel den leblosen Gospodin die Furcht. Mitten im Sommer schienen große Schneeflocken durch die Straßen über den Platz bis
unter seine Nase zu wirbeln. Je näher die Schwaden verbrennender Zeitungen in seine Richtung zogen und beißender Rauch ihm schließlich Tränen in die Augen trieb, die Hitze eines brennenden Propagandakiosks ihm, dem ehernen Gospodin, unerträglich wurde, beschloß das durch den plötzlichen Unbill beseelte Denkmal, seinen Standplatz zu verlassen. Hatte es doch mit seinen gegen ihn agierenden Untertanen eh nichts mehr gemein.
Unbeholfen versuchte es vom Podest zu steigen, ungeübt im Laufen und Gehen. Auf Grund seiner gigantischen Höhe leicht aus dem Gleichgewicht zu bringen, wohlwissend, daß schon ein leichtes Stolpern einen tödlichen Sturz nach sich ziehen könnte. Er, der Marschallissimus, nun selbst in heftiger Furcht — einem Zustand, den er bisher nie kennenlernen mußte — schaffte es, mit bedächtigen Schritten seine Plattform zu verlassen, zertrat allerdings dabei reichlich ihm ehedem gewidmeten Blumen- und Kranzschmuck; was seinen Untertanen für solch frevelhaftes Tun mindestens zehn Jahre Arbeitslager eingebracht hätte.
Die aufrührerischen Menschen, die gerade mal in ihrer Größe die Fußhöhe des Denkmals erreichten, wuselten erschrocken vor seinen mächtigen Schritten davon. Noch wurde niemand zertreten, man flüchtete in die engen Gassen, hoffend, daß sich der gewaltige Gospodin in den Häusern verklemmen würde. Er erahnte diese Gefahr, so bemühte er sich, die breiten Boulevards für seinen Abgang zu benutzen.
Schlimm wirkte sich der psychologische Schock, den diese ungewöhnliche Erscheinung verursachte, auf die Unbotmäßigen aus. Der revolutionäre Elan schien urplötzlich verraucht. Reichte allein die bewegliche Statue des Marschallissimus aus, den Willen auf Unterwerfung durchzusetzen? Noch hatten die Panzer und Soldaten der Purpurgarde den Ort des Geschehens nicht erreicht, auf dem Wege hierher waren sie schon. Wie Ameisen krabbelten die Aufgescheuchten weiter in die Nebenstraßen zurück und in die Trümmerberge der ehemals bombardierten Stadt. Alles schien verloren, hätte da nicht ein Bauarbeiter einen kühlen Kopf behalten; denn dieser erinnerte sich an eine Geschichte, die ihm einst sein Lehrer erzählt hatte.
Er bestieg hurtig ein Baugerüst, riß dort eine 4 Meter lange Fahnenstange mit dem obligaten Purpurtuch aus der Verankerung, kroch wieder herab und lief dem gemächlich schreitenden Riesen- marschallissimus fahnenschwenkend und jubelnd entgegen, und der bemühte sich, den ihm Entgegenkommenden nicht zu zertreten. Der Eherne verzog sogar sein Gesicht zu einem milden Lächeln. Doch da steckte der tückische Tuchschwinger dem Schreitenden die lange, stabile Fahnenstange zwischen die Beine, so daß dieser langsam stolpernd unaufhaltsam in den zweiten Tod stürzte. Polternd senkte er sich in den Straßenstaub, wurde zur irreparablen Fraktur. Bald umstanden viele Gaffer, mutige und feige, die lächerlichen Reste aus unedlem Material. Dünnwandiger Gips auf Bronce kaschiert offenbarte die vollkommene Hohlheit. Das sprach sich herum und gab den Leuten zu denken.

PS: Später befragt, was ihn, den Bauarbeiter, zu seiner spontanen Aktion beflügelt habe, gab dieser zur Antwort, ihm sei einfach die Legende vom Tode des Seeräubers Klaus Störtebecker eingefallen, die er in seiner Kindheit vom Lehrer erfahren hatte.